(K)eine Insel

  • Die Salzinsel ist keine Insel im Meer (leider)
  • Die Salzinsel ist ein Stadtteil von Kolberg
  • Abgegrenzt durch Fluß, Meer und Kanal
  • Früher: Salzgewinnung (mit Legende!)
  • Fotos der Salzinsel  ↓

Inseln bei Kolberg, auf der Ostsee? Fehlanzeige!

Aber was ist die Salzinsel, von der Du immer liest? Die sagenumwobene Wyspa Solna (Polnisch für Salzinsel)?

Die Salzinsel ist ein von Wasser umflossener Stadtteil Kolbergs. Im Westen der Stadt. Begrenzt vom Fluss Parsęta (Persante) und dem Holzkanal - und dem Hafenbecken.

Schwan nahe dem Holzkanal in  Kolberg. Foto: Kolberg-Café
Holzkanal mit Schwan

Wenn Du die Salzinsel von West nach Ost durchschreitest, reichen 100-250 Meter Wegstrecke. Von Nord nach Süd sind es immerhin rund 1,5 Kilometer Weg.

Über die Parsęta (Persante, der Fluss in Kolberg) und den Holzkanal führen Dich natürlich Brücken. So ist  das Betreten und Verlassen der Salzinsel immer über eine Brücke möglich. Holzkanal und Parsęta fließen im Hafen wieder zusammen. Im Süden ist der Holzkanal auf Höhe der ul.Mlynska (Mlynska-Straße) und noch einmal sehr viel weiter südlich mit der Parsęta verbunden.

Die Salzinsel spielte für Kolberg in der Geschichte eine wichtige Rolle. Hier gewann man Salz. Hier befanden sich die Salinen und Gradierwerke. Der frühere Sumpf an dieser Stelle wurde in früheren Zeiten bebaubar gemacht. Zur Blütezeit arbeiteten 36 Salzsiedereien an diesem Ort. Erst 1860 wurde das Salzsiede eingestellt, am Ende war die Produktion im Weltmarktvergleich in Kolberg zu teuer.

Später entstand in der Nähe eine Festungsanlage, die Salinenschanze.

Salzquelle in Kolberg. Foto: Kolberg-Café
Öffentliche Salzquelle

Am besten besuchst Du die öffentliche Salzquelle.

Diese findest Du auf der Höhe der zweiten Parsęta-Brücke nach dem Hafen (nicht die große neue Brücke, sondern die ältere landeinwärts). Das Wasser ist nur für sehr leidensfähige Menschen trinkbar. Logisch: Salzig.

0,5 Prozent beträgt der Salzgehalt. Eher für das Einlegen von Gurken. Dafür benutzen es die Kolberger auch. Denn Meerwasser hat zwar noch zwei zusätzliche Prozent Salzanteil, ist aber weniger sauber. Das wäre schade um die Gurken.

Geplant war eine Zeitlang, auch ein Gradierwerk wieder aufzubauen. Das passierte aber (leider) bisher nicht.

Die Legende

Holzkanal in Kolberg. Foto: Kolberg-Café
Holzkanal

Die Salzinsel hat auch ihre eigene Legende. Sie erklärt, wie das Salz entdeckt wurde.

Es begab sich zu einer Zeit, als Pommern fast nur aus Wald bestand. Ein Herzog ging zur Ochsenjagd. Ein Auerochse geriet in das Blickfeld der Jäger des Herzogs, und seine Jagdhunde hetzten das Tier bis in den Sumpf an der Mündung der Persante, die heutige Salzinsel.

Weil der Ochse jedoch sehr stark und groß war, war er keine leichte Beute. Trotz starker Gegenwehr erlegten der Herzog und seine Jäger das beeindruckende Tier, das aber zuvor noch einige Hunde so verletzt hatte, dass diese bluteten.

Die Jäger stellten fest, dass die Hunde sich an einer Quelle im Sumpf wuschen, um ihre Wunden zu heilen.

Es handelte sich um eine Salzquelle mit heilender Wirkung, weshalb die Jäger hier auf der Salzinsel eine Siedlung gründeten.

 

Stadtteil Salzinsel

Plattenbauten auf der Salzinsel  Kolberg. Foto: Kolberg-Café
Salzinsel an der Parseta

Läufst oder fährst Du auf die Salzinsel, kannst Du den Stadtteil entdecken. Zum Beispiel mit einem Spaziergang entlang  der Parsęta (Boulevard an der Persante, Bulwar nad Parsęta) oder dem Holzkanal.

Dort findest Du angrenzend das Stadion und das Freizeitzentrum mit Schwimmbad 'Millenium'. Auch das Krankenhaus der Stadt steht auf der Salzinsel. Auf der Salzinsel gibt es zahlreiche Plattenbauten und auch alte Bebauung. Weiter südlich folgen dann einige – auch historische – Gewerbegebäude, eine Kirche und ein weithin zu erkennendes Appartmenthochhaus mit dem Namen 'nad Parsęta', also 'an der Persante'.