Schnellstraße S6 ist (fast) fertig
von Jens Hansel (Kommentare: 0)
Der Ausbau der S6 (E28) ist bis Kolberg fast abgeschlossen
Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2019, es gibt Update des Artikel aus 2022: Bitte hier klicken!
Ende November 2015 wurde der Auftrag vergeben - und jetzt ist sie schon fast fertig: Die neue Schnellstraße S6 nach Kołobrzeg (Kolberg), die manche auch Ostsee-Autobahn nennen. Das heißt: Die Anreise an die polnische Ostsee geht nun schneller!
Urlauber und regelmäßig zwischen Deutschland und Kołobrzeg pendelnde Autofahrer werden sich freuen. Berichteten wir erst vor knapp vier Jahren über die Auftragsvergabe ist der Bau dieser doch sehr langen Strecke, ist es erstaunlich, wie schnell die Schnellstrecke fertig geworden ist. Immerhin insgesamt 120 Kilometer wurden dort vierspurig ausgebaut. Im sechsten Bauabschnitt der S6 wurden gut 120 Kilometer zwischen Goleniów (bei Szczecin (Stettin), bekannt durch den Flughafen) und Koszalin (Köslin) fertiggestellt. Zuletzt sind die knapp 40 Kilometer von Płoty bis Kołobrzeg fertig geworden.
Zwischen Nowogard und Płoty aber ist vorerst nur eine Richtungsfahrbahn freigegeben, so dass es hier noch etwas enger ist. Hier müssen sich Hin- und Rückweg die Spuren teilen. Allerdings fehlt auch nur noch die Asphaltdecke, dann wird es auch hier noch flotter automobil vorwärts gehen. Wer von Kołobrzeg nach Koszalin weiter reisen will, muss auch noch ein wenig warten, bis dieser Abschnitt fertig ist. All das soll bis Ende Oktober erledigt sein. Wie gut sich die neue Strecke fährt, konnten Autoreisende auf dem ersten Abschnitt von Goleniów bis Nowogard schon seit Mai sehen, danach war es noch sehr baustelleneigeschränkt.
Von den rund 800 Millionen Euro, die in die neue Straße investiert wurden, stammt knapp die Hälfte aus EU-Fördermitteln. Für die Bahn wird der Kampf um die An- und Abreise in den Urlaubsort Kolberg nun noch schwerer, da die Bahnverbindung immer langsamer wird. Die Taktung der Anschlüsse in Angermünde und Szczecin (Stettin) ist schuld daran, dass man ab Berlin mit dem Zug im Durchschnitt fast doppelt so lange braucht, wie bei einer staufreien Autoanreise.
Für den Urlaubsort Kolberg ist die neue Straße ein Gewinn; die Stadt hat lange daraufhin gearbeitet, eine bessere Anbindung zu erhalten. Für die Umwelt wäre es nun gut, wenn auch die Bahnverbindung einen ähnlichen Komfortgewinn durch eine Investition in den Ausbau der Strecke (insbesondere auf deutscher Seite) und eine bessere Taktung und mehr Züge erhielte.
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